B.A.R.F
Grundsätzlich gilt: GANZ ODER GAR NICHT!
Die Ernährung ist wahrscheinlich das wichtigste Standbein einer guten Gesundheit. Leider haben die meisten Hundebesitzer die Verantwortung für die Ernährung ihres Hundes an die Tierfutterhersteller abgegeben. Es ist bequemer und einfacher, einen Sack Futter zu kaufen und den Angaben des Herstellers zu glauben, als sich eingehend mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen.
B.A.R.F. (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) ist ein Begriff, der Futter beschreibt, das aus frischen Zutaten vom Hundebesitzer selber zusammengestellt wird und roh verfüttert wird. Hierbei versucht man so weit wie möglich die Ernährung eines wild lebenden Wolfes zu imitieren. Wie sein Vorfahr, der Wolf, gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren, wobei der Wolf kein reiner Fleischfresser ist. Außer Beutetieren frisst der Wolf Obst, Kräuter, Beeren, Gräser, Wurzeln, Insekten und auch den Kot der Pflanzenfresser. BARF zu füttern ist nicht wesentlich zeitaufwändiger oder teurer als Fertigfutter zu füttern. Am Anfang machen sich viele Sorgen, dem Hund könnte etwas fehlen, und neigen dazu, zu viele Ergänzungsmittel zu füttern oder darauf zu achten, dass der Hund täglich alles bekommt. Mit der Zeit legen sich diese Sorgen und der Zeitaufwand wird geringer. Fleisch und Knochen, die man zur BARF-Ernährung nutzt, sind meist Überbleibsel von Fleisch für unsere Ernährung und deswegen nicht teurer als ein mittelmäßiges Hundefutter.
Wie stelle ich am besten auf BARF um?
Im Allgemeinen kann man die Ernährung übergangslos umstellen, aber bei einigen Hunden hat es sich bewährt, die Umstellung langsamer anzugehen. Empfehlenswert ist es, den Hund erst ein bis drei Tage fasten zu lassen und dann die rohe, artgerechte Nahrung sanft einzuführen; d. h. in den ersten Tagen die Zutaten zu trennen und leichtere Kost zu füttern, z. B. nur wenige und weiche Knochen, leicht gedünstetes Gemüse und helles Fleisch wie Pute, Huhn oder Lamm. Auch ist es empfehlenswert, mehrere kleinere Mahlzeiten zu füttern.
Mein Hund mag kein rohes Fleisch, - und nun?
Manche Hunde mögen nicht, was sie nicht kennen.
Entweder verzichten Sie auf rohes Fleisch und geben auch das Fleisch leicht angekocht oder Sie gewöhnen Ihren Hund langsam daran. Geben Sie ihm zunächst gekochtes Fleisch. Verringern Sie langsam die Kochdauer, bis Sie das Fleisch schließlich nur noch überbrühen oder leicht erwärmen, um es dann irgendwann ganz roh zu geben. Häufig hilft auch ein Mischen mit einem Teil rohem und einem Teil gekochtem Fleisch.
Kann ich Welpen von Anfang an roh ernähren?
Ja, das können Sie. Züchter berichten, dass natürlich aufgezogene Welpen langsamer, gleichmäßiger und gesünder wachsen. Sie erscheinen "frischer" und aufgeweckter und zeigen mehr Aktivität im jüngeren Alter als Welpen, die mit Fertigfutter aufgezogen werden.
Wie stelle ich am besten einen älteren Hund um?
Bei älteren Hunden sollte man die Umstellung langsam angehen; d. h. weniger Fett und am Anfang leichtere Kost. Mit Knochen vorsichtig anfangen und nie in großen Mengen. Es kann bei älteren Hunden hilfreich sein, probiotische Kulturen und Enzyme beizufüttern um der Verdauung zu helfen und das Immunsystem zu stärken.
Kann ich einen chronisch kranken Hund umstellen?
Ein chronisch kranker Hund kann oft eine deutlich Besserung seines Allgemeinbefindens erleben durch eine Umstellung auf Rohfutter. Auch hat man den Vorteil, dass man die Ernährung genau auf die besonderen Bedürfnisse des Hundes anpassen kann. Bei einem chronisch kranken Hund sollten Sie sich Rat bei einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt holen, der sich mit der Rohernährung auskennt. In bestimmten Fällen ist es ratsam, statt roh zu füttern, das Futter zu kochen.
Kann ein roh ernährter Hund sportlich mithalten?
Durchaus! Es gibt mittlerweile viele Beispiele von rohernährten Hunden, die sportliche Hochleistung gebracht haben. Sie brauchen mehr Fett in der Nahrung und bei einigen hilft es kleine Mengen an Getreide zu füttern. Bestimmte Nahrungsergänzungen, insbesondere Omega-3-Fettsäuren und Perna Canaliculus Muschelextrakt, sind sinnvoll.
Kann ich Fertigfutter und Rohfutter mischen?
Das ist generell keine gute Idee, es gibt aber viele, die aus Angst vor Mangelerscheinungen noch Fertigfutter zufüttern. Wenn Sie das tun, dann ist es wichtig, das Rohfutter und das Fertigfutter nicht in einer Mahlzeit zu mischen. Fertigfutter braucht in der Verdauung länger als Rohfutter, und das Mischen kann Blähungen, Verstopfungen und sonstige Verdauungsstörungen oder sogar eine Magendrehung verursachen.
Wenn Sie Fertigfutter und Rohfutter füttern möchten, dann ist es ratsam, zwei Mahlzeiten zu geben; z. B. morgens Fertigfutter und abends roh.
Wie viel muss ich füttern?
Die Futtermenge ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Rasse, Aktivitäten, Klima, usw. In der Regel benötigt der Hund 2 % seines Körpergewichts an Futter pro Tag. Das wären 600 g Futter für einen 30-kg-Hund (Körpergewicht x 0,02 = Menge in kg, die der Hund benötigt).
Davon sollten 60–75 Prozent Fleisch/ Knochen sein und 25-40 Prozent Gemüse, Innereien und andere Zutaten. Das wären für einen 30-kg-Hund 360–450 g Fleisch und RFK (rohe, fleischige Knochen) und 150–250 g Gemüse/Innereien und sonstiges. Dies ist nur eine Richtlinie; meine jungen, aktiven 30-Kg-Hündinnen benötigen mindestens 800 g Futter/Tag, meine ältere, weniger aktive 30-Kg-Hündin braucht nur 500 g Futter/Tag.
Muss jede Mahlzeit ausgewogen sein?
Nein! Es ist weder notwendig noch möglich, ausgewogene Mahlzeiten bei jeder Fütterung zu geben. Der Hund braucht alle Nährstoffe im richtigen Verhältnis zu jeder Mahlzeit - eine solche Behauptung kann nur ein Tierfutterhersteller machen. Die Ausgewogenheit findet über einen Zeitraum von etwa vier Wochen statt, wie es auch in der freien Natur passiert. Bei einer rohen, natürlichen Ernährung ist es deswegen nicht weiter schlimm, wenn ein Hund mal eine gewisse Zeit etwas einseitig isst. Wenn Sie in Urlaub fahren oder wenig Zeit haben, können Sie morgens z. B. einfach ein paar fleischige Knochen füttern.
Was versteht man unter dem Calcium/Phosphor-Verhältnis?
Es gibt viele Empfehlungen, Tipps, Geschichten und vor allem Märchen über dieses mysteriöse Verhältnis. Fakt ist, dass ein gutes Ca/P-Verhältnis neben anderen Spurenelementen, wie Natrium, Kalium und Magnesium wichtig ist für ein stabiles Skelett, eine gute Muskelkontraktion, Blutgerinnung, Zellvermehrung und ein stabiles Nervenkostüm. Fleisch hat ein Ca/P-Verhältnis von 0,07:1
Also wenig Calcium und viel Phosphor. Jeder Körper, der sich im Wachstum befindet, benötigt für die korrekte Entwicklung der Knochen aber Calcium. Bei einer Ernährung mit ausschließlich rohem Fleisch erhält sein Organismus aber nicht genug Calcium aus der Nahrung und entzieht darum nach längerer Zeit einseitiger Ernährung den Knochen das fehlende Calcium. Auf Dauer kann man also davon ausgehen, dass das Skelett dieses Hundes Schaden nehmen wird.
Vergleicht man die Ernährung eines Hundes mit der eines Wolfes, dann fährt man am besten, wenn man die Ernährung der eines klassischen Beutetieres (z.B. Hase) anpasst. Hier findet man neben Fellanteilen vor allem Innereien, vorverdauten Mageninhalt, Knochen und Darminhalt eines Vegetariers.
Solange Sie das Verhältnis der Ernährung Ihres Hundes anpassen an die eines Beutetieres, werden Sie sich keine weiteren Gedanken und Sorgen machen müssen um das korrekte Ca/P-Verhältnis.
Trotzdem gibt es ein paar nützliche Tipps, die ich hier aufführen möchte:
1. Bitte Calcium in keinem Fall ausschließlich über Milchprodukte füttern wollen. Milch hat einen deutlichen Phosphat -Überschuss (Verhältnis 3 (Ca) : 5 (P)) und würde somit den umgekehrten Fall an Wirkung auslösen.
2. Lieber weniger Fleisch und mehr fleischige Knochen füttern.
3. Vitamin C -reiche Lebensmittel fördern die Aufnahme von Calcium im Organismus.
4. Wenn der Hund nicht satt geworden ist, also lieber eine Extra-Portion Gemüse und Obst füttern als einen großen Becher Quark oder pures Fleisch.
5. Wer keine Knochen füttern will sollte auf pures Knochenmehl oder Calcium-Citrat zurückgreifen, um keinen Mangel entstehen zu lassen.
Ist Rohfutter nicht teurer?
Nein. Oft ist es sogar deutlich günstiger als ein hochwertiges Fertigfutter. Es gibt inzwischen sehr viele Lieferanten für frisches Fleisch und Knochen für Hunde, die Preise liegen zwischen 0,50 und 3,00 Euro pro Kilo. Gemüse ist nicht besonders teuer in den kleinen Mengen, die man braucht und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel sind sehr ergiebig, wenn die Qualität stimmt.
Mein Hund trinkt jetzt weniger Wasser - sollte ich besorgt sein?
Nein, das ist ganz normal. Fleisch und Gemüse bestehen großteils aus Wasser und enthalten wenig Salz, so dass der Wasserbedarf wesentlich geringer ist als bei der Fütterung von Trockenfutter.
Was ist mit Salmonellen?
Salmonellen sind eigentlich im Hundedarm immer vorhanden, und Hunde werden in der Regel mit solchen Bakterien gut fertig. Viele Menschen haben wegen der Salmonellen-Infektionsgefahr Angst, rohes Fleisch, insbesondere Huhn zu füttern, aber die Angst ist eher unbegründet. Der Hund hat einen sehr kurzen Darm und das Rohfutter wird schnell verdaut. Die Erreger werden also wieder ausgeschieden, bevor es zu einem krankmachenden Befall kommen kann. Eine Salomnellen-Infektion ist beim Hund in erster Linie ein Problem des Immunsystems. Ich füttere mittlerweile über 25 Jahre roh und habe noch nie einen Fall von Salmonellen erlebt. Das heißt nicht, dass es nicht vorkommen kann, nur ist es äußerst unwahrscheinlich.
Muss ich wirklich alles an Nahrungsergänzung beifüttern?
Nein, müssen Sie nicht! Es wird oft zuviel an Nahrungsergänzung beigefüttert, was im schlimmsten Fall zu einer Überversorgung mit bestimmten Vitaminen oder Mineralien führt und bestenfalls eine Geldverschwendung ist. Es gibt eigentlich wenige Nahrungsergänzungsmittel, die ich für notwendig halte: Vit. C und Vit. E (Antioxidantien) in einer natürlichen Form (z.B. Hagebutten) wegen der erhöhten Umweltverschmutzung und Stress; Meeresalgen wegen der Spurenelemente, vor allem Jod; und essentielle Fettsäuren auch wegen Umweltbelastungen und Stress.
Kräuter gehören für mich zur normalen Ernährung dazu und sollten in kleinen Mengen, am besten im natürlichen Rhythmus beigefüttert werden. Kräuter sind wichtige Lieferanten von Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Im Idealfall lernen Sie die einheimischen Kräuter zu bestimmen und sammeln frische Wildkräuter für Ihren Hund bei den täglichen gemeinsamen Spaziergängen.
Man muss bedenken, dass auch bei der Rohfütterung einige Sachen fehlen; nur sehr selten bekommen unsere Hunde Haut, Fell, Köpfe oder Blut mit ihren RFK zu essen, und gerade diese Teile des Beutetieres enthalten viele Fette, Mineralien und Spurenelemente. Dazu kommt, dass die von uns verfütterten Beutetiere nicht in der freien Natur aufgezogen werden, sondern oft mit billigem Industriefutter, was sich im Nährwert des Fleisches bemerkbar macht.
Macht rohes Fleisch Hunde nicht aggressiv?
Hierbei handelt es sich um ein Ammenmärchen. Es gibt keinerlei Zusammenhang zwischen der Fütterung von rohem Fleisch und erhöhter Aggressivität von Hunden.
Und ohne B.A.R.F?
Ich weiß aus eigener Erfahrung das Barfen für manche Menschen, wieso auch immer, unmöglich ist.
In diesem Fall würde ich Trocken- u. Nassfutter von Royal Canin, Eukanuba oder Select Gold empfehlen, ist zwar teuer aber seinen Preis auch Wert! Für den kleinen Geldbeutel empfehle ich das Trockenfutter vom Aldi "Romeo" das wird von Bosch abgefüllt und wurde auch von Stiftung Warentest getestet und empfohlen! Ich persöhnlich finde das Bosch mittlerweile echt gutes Futter macht! Dazu gebe ich immer noch ein wenig Nassfutter. Das ganze gut vermischen, dabei sollte man nicht mehr Nass- als Trockenfutter nehmen (Durchfallgefahr)! Dreiviertel Trocken- u. Viertel Nassfutter. Das Nassfutter aus dem Aldi fressen meine beiden z.B. nicht so gerne, deshalb nehme ich das Nassfutter von Rinti oder das aus dem Netto.
Finger weg von Frolic als Alleinfuttermittel ist zu salzhaltig und die Zusammensetzung finde ich sehr schlecht!!!
Vorsicht keine gekochte Knochen geben, die Knochen werden durch das kochen oder braten hart, verlieren an Elastizität, splittern etc. Sie sind deshalb so gefährlich und unverträglich.
Sie sollten sich auch ihm klaren sein, dass wenn ihr Hund kein BARF gewöhnt ist! Sie sollten deshalb besser frisches Fleisch leicht ankochen, sonst besteht die Gefahr das ihr Hund dies nicht gut Verdauen kann!- gegebenfalls Durchfall, Erbrechen bekommt.